1.2. Die Magie der Wünsche

1.2. Die Magie der Wünsche

Wünsche verpuffen nach ihrer Erfüllung in einem mysteriösen Nebel, aus dem dann das Objekt der Begierde hervortritt. Ihre Erscheinungsformen kennen keine Grenze. Sie wollen sich in unserem materiellen Umfeld manifestieren und in Empfindungen spiegeln. Wünsche entstehen plötzlich und haben nur ein Bedürfnis: endlich in Erfüllung zu gehen. Dieses Phänomen treibt die Welt an. Erst wenn wir etwas wollen, fragen wir uns, wie wir es kriegen und werden erfinderisch. Ob Sie nun in Ihrer späten Pubertät auf den Pfeiler einer Autobahnbrücke „Johanna, ich liebe Dich!“ schreiben oder aber fünf Jahre für einen BMW Z4 sparen – Sie werden sich entweder nachts aus dem Haus schleichen, um die Brücke aus Liebe zu verunstalten oder aber viel gute Zeit Geld verdienen und verrückte Dinge tun, um an Ihren neuen Wagen zu kommen. Wünsche steuern uns. Dabei ist ein Wunsch beinahe nie vernünftig. Er kommt ohne tieferen Sinn aus. Und doch ist jeder Wunsch gerade der, der uns noch zum Glück gefehlt hat. Darauf fallen wir immer wieder rein. Insofern tragen Wünsche gewaltig zur Magie des Lebens bei. Sie sind die Verwandten der Idee und der Vision, sind unberechenbar wie die Liebe und lassen uns träumen. Natürlich kann man auch wunschlos glücklich sein, aber das wäre langweilig, obwohl uns gerade der Wunsch auf der Suche nach dem Glück regelmäßig austrickst.

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