Küssen
Stellen Sie sich doch nur vor:
Ich nahm heut‘ ein Ofenrohr
Und blies drauf einen Marsch.
Dann setzt ich mich…
Was taten Sie?
Sie sprachen heut‘ Synchron,
Das weiß ich schon.
Doch sprachen Sie es digital
Oder mehr analog?
Zog Sie das Mikrofon
So ganz in seinen Soog?
Oder blieben Sie eher draußen?
Hatten Sie vielleicht Ohrensausen,
Wegen so vielen diversen,
Am Ende gar perversen – Versen?
Doch was immer Sie tun,
Wer Sie auch sind
Ich muß, ich muß
Jetzt unbedingt – hier nehmen Sie –
Von mir nur diesen einen
Weil ich doch muß, zum Schluß,
Verzeihen Sie, Verlegenheit, den Kuß.
…
Ach! Sie leben noch?
Sie stehen noch auf Füßen?
Wünscht‘ ich Sie doch in Ohnmacht,
In einer süßen,
Nach so vielen Küssen.
Nun denn, frischauf!
Ich küß‘ Sie noch ein Mal;
Kein letztes
Und auch kein gehetztes.
Dafür bitte,
Binden Sie nun die linke T….
Über die Mitte
Von hinten quer über den Kopf.
Machen Sie jetzt 2, 3 Schritte,
Dann ziehen Sie an Ihrem Zopf
Und: klopf, klopf, klopf –
Schauen Sie himmelwärts:
Mit einem leichten Wippen
Fallen meine weichen Lippen
Direkt von oben in Ihr Herz.