Band 3 – 1.0 – Dichterschweiß

Dichterschweiß



Ich fand meine Sprache
Heut in einer Lache
Eine Pfütze
War mir zunütze.
Ich hob sie auf
Und fand die Worte wieder,
Ich legt mich drauf
Und dann im Träumen
Hallte der Klang des Wortes wider.
Er war noch etwas wirr,
Kam ja auch grade aus dem Wasser,
Er schimmerte noch wie Glanzgeschirr
Dann war er wieder trübe
Doch trocknete er bald
Und klang schon nicht mehr
Wie die Runkelrübe
Er wurde hell
Und wurde schnell
Und drehte sich im Kreis
Er hatte sogar Farben
War weiß und rot
Wie Himbeereis,
War himmelblau-
Auch ich
Und spielte alte Lieder
Die sich
Im Geichklang ständig überholten
Sich haßten und dann gerne wollten
Die sich zu Zeiten überschlugen
Mit alten wohlgesetzten Fugen
Und sich dann wieder setzten
Wie Zuschauer auf ihre Bank
Nach einer kleinen Pause.
Und ich, ich lutschte Brause,
Ich Banause
Und kaute an Bananen
Die aus Chiquita zu mir kamen
Drum kann ich jetzt auch wieder schreiben
Mir selig froh mein Bäuchlein reiben
Und mir in Scheiben
Mir selbst als Heilmacher
Das Mittel reiben und verschreiben
Das mich erhält und
Fruchtbar einstellt in der Welt:
Das bin ich selbst
Und in dem Ding ist alles drin
Gele Royale,
Der ich im tiefsten Grunde bin-
Steigt in mir auf
Und legt sich auf die Stirn
Wie kühler Lappen
Auf ein wildes Fieber.
Das ist die rechte Art
Ganz krank zu sein
Man schwitzt
Und hat sich schließlich wieder.

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