Band 3 – 1.1. – Lokus Pokus Unterwelt

Lokus Pokus Unterwelt



Die Welt ist wie ein Karussell
Und dreht im Kreis sich wild und schnell
Schnell kreisend wie ein Derwisch
Und scharf auch wie ein Schwertfisch
Benimmt sich doch der ganze Globus
Als säß er selbst auf einem Lokus
Und dauernd zwar und unumwunden
Am Tag grad 24 Stunden.
Der Erdball wird ja zugepinkelt,
Bespritzt, das Bein wird angewinkelt
Und aus der Hüfte wird geschossen
Al gält es, tausend Sommersprossen
Im Weltall fröhlich zu verteilen
Und sich dabei noch zu beeilen.
Dann wird auch um die Wett gebrunzt
Besäunickelt und auch verhunzt
In euopäisch langen Tiefen
Beginnts kanalfäkal zu miefen
Und aus dem Urgrund steigts schon hoch
Zurück in manches Hinterloch.
Es kriecht, es fault, wandert und mieft
Es stinkt, zerteilt sich und verkleidet,
Die Wänd, in die es eingeleitet,
Es wirkt schon bald wie `ne Tapete
Was aus so mancher Arschtrompete
Ins Klo und in die Unterwelt
Ins Ablußrohr gekleistert und erzählt
Die kleine freundliche Geschichte
Einer mißgelaunten Nichte
Des Schwagers seiner Schwiegermutter
Daß drei Generationen Futter
Sich glücklich auf dem Grunde fanden
Sich durch die gleichen Rohre wanden
Und dann am Schluß sich selbst zersetzten
Und selbst den Ratten zu sehr ätzten,
Daß diese sich nicht dran vergriffen
Und sich ins nächste Rohr verschlichen.
Drei Generationen Kot
Treffen sich in höchster Not,
Nachdem Schwiegermama nicht wollte,
Daß ihre Tochter sich verschenkt
An einen Mann, der nicht viel denkt
Und sich drum Abführmittel holte
Um ihre Wut hinauszuspülen
Und aus dem Magen rauszuwühlen.
So fand die Wut im Abflußrohr
Den allerfreundlichsten Tenor
Und ward in Moll aus einem blassen
Hinterteil ins All entlassen.
Der Schwager war nun wirklich dumm
Und saß den ganzen Tag nur rum
Er aß und fraß und schaute fern
War wirklich nutzlos und den Kern
Seiner verfaulten Konsistenz
Ließ er hinab im schönsten Lenz
In Sommer Herbst und auch im Winter
Und war wie alle dummen Kinder,
Die nur verdauen, fressen, kauen,
Und mit sich selbst die Welt einsauen.
Die Nichte freilich war das Kind
Des sitzenden, monströsen Mannes
Und schon vom ersten Jahr an kann es
Sich keineswegs es sich verkneifen
Das Hinterteil weit auszuschweifen
Und so, als hing die Erde schief
Entläßt`s in jeder Lage mief,
Der wird dann fröhlich abgespült
Ins Labyrinth und durchgemühlt
Gefiltert auch und ausgewogen
Und schließlich dann hinabgezogen,
Dorthin, wo alles sich nun findet
Wo sich das Magenweh der Oma
Mit Papas Faulheit suhlt und windet
Und sich des Kindes erster Ablaß
Mit Freude an die andern bindet.
Hier unten ist die Welt in Ordnung,
Hier gibt es einen frohen Reigen,
Von Gasen, die in seltnen Fällen
Nur lustvoll hoch zu Erde steigen
Und reden von Vergänglichkeit
Vom Essen und vom Zeitvertreib
Von dem, strebt mans auch noch so an,
Das keiner sich verkneifen kann,
Von Aufregung und von Entspannung,
Von Grippe, Krankheit und der Ahnung
Das sich am Ende wiedertrifft,
Was in dem subterranen Lift
Wie einst Kolumbus fröhlich schifft
Und das sich doch das ganze Leben
Wie Sand hier unten fröhlich findet,
Der sich im Lauf der Eieruhr
In mancher Stunde uns entwindet,
Das sich hier eine feine Skizze
Schlechter und auch guter Witze
Von Wein und Fröhlichkeit hier trifft
Und so die Unterwelt versifft.
So mancher war sogar schon tot,
Da schiß er noch in seiner Not.
Und Notdurft heißt:
Das darfst Du immer,
Das Stuhlgehn, drum verkneif dirs nimmer
Es geht ja ohnhin bis du stirbst
Und in der Erde dann verdirbst.

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