Band 3 – 2.0. – Käferglück – ein Schäferstück

Käferglück – ein Schäferstück


Ein kleiner runder schwarzer Käfer,
stolpert über meinen Teppich,
macht sichs leicht und gibt sich läppisch
Er flaniert mit seinen vielen Beinen,
Über die immer gleichen Wellen
Und tut grad so, als würd er schon
Das Ziel und seine Wege kennen.
Der kleine schwarze Kerl
Wirkt völlig selbstbewußt
Ist ganz sein eigner Herr
Und läuft doch, als hätt er grad nirgends hingemußt.
Kein Streß und keine Eile,
Ja, nicht mal Langeweile,
Scheint das winzge Krabbeltier zu stressen
Unds scheint, als wärs ihm auch egal
Würd man ihn töten oder essen.
Die Ruhe dieser Käfer
Ist ziemlich ähnlich der der Schäfer.
In Ruhe gehen sie ihre Wege
Niemand stört ihr Zeitgehege.
Die Zeit hat noch Gesetze
Und nirgends mischt sich ein Gehetze
Schleichend wie die Wanze breit
Streckt sich aus und stiehlt die Zeit.
Alles hat noch Ehre und fließt,
entbehrt so ganz der Schwere und man genießt
Die ganz vielen Lebendigkeiten,
Den Nachmittag und Süßigkeiten,
Die süßen Düfte dieser Welt,
Und was das gleiche Ding
Im innersten zusammenhält.
Bis zum Sarg ist Feiertag
Für Käfer und für Schäfer.

Kommentieren