Die Doppelbödigkeit des Weins
Ich hänge am Wein und bin auch allein
Drum darf ich auch trinken und unflätig sein.
Ich trink die rote Flasche leer und fühle ein Gemisch,
Das in mich eindringt und sich schlicht,
Wie unsichtbar dann in mich breitet
Mit ausmalt und dann mitbegleitet.
So fühle ich mich schließlich leicht
Wenn mich auch ein Gefühl beschleicht,
Das nach der Leichtigkeit die Schwere
Grad scharf wie eine Gartenschere,
Mein Glück bald wieder schon zerschneidet
Weil sie´s nicht mag und auch beneidet.
So denk ich ists halt zweierlei,
Das was uns gut tut nebenbei
Im Gegenzug schon wieder fordert
Den Finger hebt und Opfer ordert
Obwohl es doch viel schöner wäre
Wenn man mal ohne Schießgewehr
Genüßlich ins Genick gerichtet
Mit Kalorien man beschichtet
Und grad tun könnte was man so wollte
Und Federschüttelnd wie die Bolte
Sich abholte und nicht verzollte.
Doch das ist leider nicht gegeben,
Man nimmt sich was und muß was geben
Das ist der Lauf, es geht nicht ohne dies
Heute gehts uns gut – und morgen geht´s uns mies.