Band 3 – 2.2. – Vergänglich unbestellte Hölle

Vergänglich unbestellte Hölle


Heute noch hier, doch morgen schon vorbei.

War das mein Leben und kam grad hier vorbei?

Ich hab es ja nicht einbestellt,
Ich hab´s auch nicht entschieden
Hab die Lampe nicht angesteckt
Und mich selbst mir nicht ausgeheckt.
Und denk doch grad über mich nach,
Ganz so, als sei was wichtig,
Sehr wesentlich und auch gewichtig.
Als sei ich Blei und müßt mich selbst
In meine Form mich gießen
Bedeck ich mich mit Sumpfgedanken,
Behinder´ mich im Fließen.
Ein Guß will ich sein und fließe nicht
Ein Muß bin ich rein und beschließe mich
Doch Tag für Tag aufs Neue,
Wandle und verschandle
Verhandle und prüfe,
Vertraue und versaue,
miefe, hab Gedanken und Wege,
Gerade und schiefe
Und ich schweife und schleife
Und sauge und glaube
Bin versichert und von meinem Spiegel angekichert
Ausgelacht und angemacht
Bin Salat, bin Essig und Öl
Und gieß mich ins Feuer
Und bin in der Höll.

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