Band 3 – 2.7. – Ein Ding wie ich selbst

Ein Ding wie ich selbst



Aufgereiht in Reih und Glied
Nehm ich mich auf die Reise mit
Die selbst ich bin
Mit mir und hier
Von hier aus und zurück zu mir.

Und ich entdecke auf der Strecke
Ein Wesen, das wie eine Decke
Am Morgen eingewickelt liegt
Sich aufregt und die Motten kriegt,
das sich erheitert über Dinge
Wie Geld und feine Silberlinge,
Über die Menschen auf der Gasse
Über eine Blumenvase,
über fleißige Bienen
Und weiße Gardinen,
Die als Windspiel wie ein Theater
Firguren machen und wie ein Berater
Bei einem starken Stoß
Von unsichtbarer Hand getrieben
Und so flüssig wie ein Floß
Den Finger heben und im Fliegen
Die buntesten Grimassen schneiden
Und sanft dann wieder liegen bleiben.

Ich finde ein Ding, das sich selbst nicht gut kennt
Und mit stillen Gedanken die Nächte durchrennt,
Das tanzt und sich liest und im Stillen genießt
Das sich vollaufen läßt mit blutrotem Wein
Und glücklich sich auffängt im seligsten Sein,
Das nicht satt wird die Sonne im Schein zu erhaschen
Kapriolen zu machen und Süßes zu naschen,
Das nicht aufhört ganz neugierig und auf der Lauer
Nach Neuigkeiten und überschwänglichen Schauern
Die Haut und die Sinne wie Bögen zu schweifen
Um so mit Gefühlen die Sterne zu greifen.
Sich stetig zu wundern
Über dieses und jenes
Über Eigenwilliges, Verborgnes uns Schönes,
Über Sturheiten, Dummheiten und Langeweile
Über die Hetze und die Taubheit der Eile,
Über alles Treiben auf Erden hier unten
Über Spiel und taumelnde Schrecksekunden,
Über alles und jeden
Im Hier und im Jetzt
Von mir bis zu mir
Neben mich so gesetzt,
So schau ich das Leben und wundere mich
Mit mir selbst neben mir
Und ein Lächen verstrich
Wie ein kleiner Funken Zeit,
Saß ich mit mir auf der Bank
Und war doch ganz weit
Einen Augenblick mit mir davongezogen
In mich selbst und darüber hinaus grad geflogen.
Und komm auch nicht wieder
Und bleibe jetzt weg
Und lache darüber
Bin weiß wie ein Fleck
Und bin darum wie wunderbar
Ab hier und jetzt ganz unsichtbar
Und löse mich auf wie ein Funken Zeit
In mir selbst stille Feder und fliege ganz weit
In den Himmel und über die Wolken
Wer will und auch Lust hat, der kann mir ja folgen.
Dem Rest schick hiermit nun noch einen Gruß
Aus meinem eignen Grundgenuß
Und beschließe: Ich zerfließe,
Und löse mich in mir nun auf und genieße
Und bin in feinster Morgenluft
Mit mir im Äther grad verpufft.

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