Band 3 – 2.9. – Träume sind Schäume

Träume sind Schäume


Hatte doch Träume,
Die wie weicher Seifenschaum
In einem hellen Baderaum
Sich ausbreiteten
Sich weiteten,
Die fliegen wollten
Und sich im Licht die Sonne holten,
Die sich überschlugen
Keine Lüge hatten
Keinen Makel makelten
Kein Wenn, kein Aber und
Die sich nicht vertakelten
In schrägen Eiteleien
Trübsinn oder Ferkeleien.
Wie weiße Kleider flog ich durch den Himmel
Und hatt die Träume im Gepäck.
Ich flog wo andre unten blieben
Und konnte noch im tiefsten Sumpf
So wie ein Frosch oder ein Schlumpf,
Über der Oberfläche schweben
Und mir mein Glück zusammenweben.
Ich war wie eine Biene und sammelte mir Frohsinn ein
Wie Honig, hatte einen Reim
Und schlug mit meiner Poesie
Auf alles, was das Leben lieh.
Und so ist es jetzt wieder,
Ich spürs durch alle Glieder:
Was stinkt und hinkt, sich selbst veleugnet
Sich beugt und falsche Liebe heuchelt,
Was sich verkrampft und dann verdampft,
Sich aufregt und mit Füßen stampft,
Was sich verzettelt und vertagt
Wird von mir einfach abgehakt
Und an den Haken aufgehängt,
Noch ausgelacht und dann gesprengt.
Denn alle Ketten reiß ich auseinander
Alle Träume führ ich zueinander
Alles Falsche reiß ich aus
Und hol das Licht zurück ins Haus.
So mal ich mir die Sonne aus
Und breit im Badeschaum mich aus.
Und sonne mich und wonne mich
Und drehe mich, in meinem Glück
Und bin so voll und schrill entzückt
Und komm drum auch nicht mehr zurück.
Wo ich bin:
Ihr findet mich in meinem Schaum,
Versunken tief in einem Traum,
Glücklich verirrt und verloren
Im weitesten Gedankenraum,
Verschleudert, sanft und neu geboren.

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