Band 2 – 1.9 – Teuflische Croissants

Teuflische Croissants

Ein frohes Wochenende,

Eine sonntägliche Wende

Steht ins Haus.

Was mach ich draus?

Ich dacht‘ gleich in der Früh zum Morgen:

Ich geh zum Bäcker, was besorgen.

Schokocroissants zum jungen Tag,

Das stimmt mich froh und macht mich stark.

Dazu die Zeitung noch im Markt,

Das bildet und verschönt den Tag.

Doch wie’s eben machnchmal so ist,

Erwartet‘ mich die Hinterlist des Lebens

Und ich stand am Stand vergebens.

Die Croissants waren schon aus,

Allesamt schon aus dem Haus,

Ausverkauft und ausgerauft,

Ausgerupft und weggezupft,

Und um zur Zeitung zu gelangen,

Stand ich in endlosen Schlangen,

Nahm man mich,

Mir wurd‘ schon bange,

Wie eine Sardelle in die Zange.

Ich stand wie Blei und meine Nerven

Konnten den Zustand nur verschärfen.

Ich war bald wie ein Flitzebogen,

Angespannt und aufgezogen.

Wie die Spieluhr hört ich’s klingeln,

Zingeln tingeln und verschlingeln

Und stand alsbald in Höllenglut,

Als Teufel da in meiner Wut.

Die gute Frau an ihrer Kasse

Verschwappte sich die Übertasse

Und den Kaffee auch noch dazu:

„Ich bin der Teufel, wer bist Du?“

Der Scherz war wirklich allzu gräßlich

Und ich dazu so richtig häßlich.

Man denkt an Pfennige, ans Zählen,

Dann kommt der Teufel, um zu Quälen.

Ich stand vor ihr mit meinen Krallen

Und sagt:”Ich möchte bitte zahlen.”

Da stand sie, schreckig aufgesäult wie Salz,

Die beste Frau und heult.

Ich sag ihr:”Ich bin Satana,

doch vor mir war’n ganz andre da

Es gibt kein Grund sich hier zu fürchten.”

Die Croissants sind eben schuld,

außerdem die Ungeduld

Und die endlos lange Schlange

In der ich steh’n mußte so lange,

Und was sie jetzt  hier vor sich hat,

Wär‘ das letzte Resultat.

Doch die Frau verstand mich nicht,

Ausgepustet war ihr Licht

Und geblendet ihre Sicht.

Ich nahm die Zeitung, ging dann weiter,

Aus meinen Lefzen lief der Eiter,

Und sie stand stramm wie eine Leiter.

Satan bin ich, Samstag ist es

Kein Croissant und draußen pißt es.

Eklig dunkles Wochenende,

Dunkel trieft es und keine Ende.

Leg mich ins Bett,

Fest zugedeckt,

Und schlafe tief

Und traumerweckt.

Und meine Hörner, noch chalant,

Sehen aus wie ein Croissant.

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